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Woher kommt eigentlich das Internet?

Eine kurze Geschichtslektion

von Emilia Sommerau

Wir nutzen es jeden Tag, als wäre es schon immer da gewesen: das Internet. Ob im Homeoffice, beim Streamen unserer Lieblingsserie oder beim Scrollen durch Social Media – ohne Internet geht (gefühlt) gar nichts mehr. Aber hat man sich schon mal gefragt, woher das Internet eigentlich kommt?

Die Geschichte des Internets beginnt in den späten 1960er-Jahren – inmitten des Kalten Krieges zwischen den USA und der Sowjetunion. Das US-Verteidigungsministerium suchte nach einer Möglichkeit, ein Kommunikationsnetzwerk zu schaffen, das nicht zentral gesteuert wird, sondern dezentral aufgebaut ist. Die Idee war wie folgt: Informationen sollten nicht als Ganzes über eine fixe Verbindung gesendet werden, sondern in kleine Datenpakete aufgeteilt, unabhängig voneinander verschickt und am Zielort wieder zusammengesetzt werden. Sie wollten ein Netzwerk schaffen, das auch dann funktionieren würde, wenn einzelne Teile durch einen Angriff ausfallen würden. Das Ganze nennt man «Paketvermittlung» - ein Prinzip, das bis heute die Grundlage des Datenverkehrs im Internet darstellt. So entstand das Projekt ARPANET.

Vom Forschungsprojekt bis zur Weltverbindung

Als in den 70ern und 80ern Universitäten, Forschungsinstitute und erste Unternehmen angeschlossen wurden, wuchs das ARPANET weiter. Damit das Netzwerk auch wirklich skaliert und die verschiedenen Systeme miteinander kommunizieren konnten, mussten Protokolle – also Regeln – her. Das TCP/IP-Protokoll wurde 1983 eingeführt und bildet bis heute das Grundgerüst des Internets. Während TCP dafür sorgt, dass die gesendeten Daten korrekt und vollständig beim Empfänger ankommen, kümmert sich IP darum, dass die Datenpakete überhaupt ihren Weg durch das riesige Netzwerk finden (das Navigationssystem sozusagen). Dank TCP/IP waren nun verschiedene Netzwerke in der Lage, über eine gemeinsame Sprache miteinander zu kommunizieren – und das Internet war geboren.

Am 29. Oktober 1969 wurde die allererste Nachricht über das Internet (oder um genauer zu sein über das ARPANET) gesendet: «Lo». Eigentlich wollten die Forscher das Wort «Login» verschicken, aber das System stürzte nach den ersten zwei Buchstaben ab.

Das Zeitalter des World Wide Web

Bis in den späten 80er-Jahren war das Internet vor allem ein technisches Werkzeug für Militär und Wissenschaft, um Daten zwischen Rechnern auszutauschen. Das änderte sich aber, als 1989 ein britischer Informatiker namens Tim Berners-Lee das World Wide Web erfunden hatte – also das, was wir heute als «das Internet» wahrnehmen. Er ermöglichte Webseiten, die in einem Browser angezeigt werden, Hyperlinks, mit denen man von einer Seite zur nächsten springen kann und erfand die Programmiersprache HTML, mit der Inhalte auf Webseiten strukturiert wurden. Dank Berners-Lee wurde das Internet greifbarer: Statt kryptischer Befehle auf einem schwarzen Bildschirm gab es anklickbare Texte, Bilder und Navigation. Er erschuf 1989 den Grundstein für Google, Wikipedia, Online-Shopping und allen anderen Websites, die wir heute ganz selbstverständlich nutzen.

Wo «ist» das Internet?

Viele stellen sich das Internet als etwas Abstraktes oder Unsichtbares vor. In Wahrheit aber steckt dahinter eine riesige Infrastruktur bestehend aus unterirdischem Glasfaserkabel, Satellitenverbindungen, Serverfarmen und Rechenzentren auf der ganzen Welt. Ein Grossteil des Internetverkehrs läuft über Seekabel, die am Meeresboden zwischen den Kontinenten verlaufen. Also nein, die Cloud ist keine Wolke – sie ist ein verdammt grosser Server irgendwo in einem klimatisierten Rechenzentrum. Das Internet ist dennoch allgegenwärtig: Wir streamen, shoppen, lernen, daten, arbeiten, posten und teilen dank, durch und auf dem Internet. Es ist eine der bedeutendsten Erfindungen der Menschheit – und wir stehen erst am Anfang seiner Möglichkeiten.

Das Internet entwickelt sich ständig weiter. Mit dem Ausbau von 5G, dem zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz, dem Internet of Things (IoT) und anderen Technologien wie Quantenkommunikation verändert sich nicht nur, wie schnell wir Daten übertragen können, sondern auch, was wir mit ihnen machen. Auch wenn es in unserem Alltag bereits als (beinahe) selbstverständlich angesehen wird, dürfen wir nicht vergessen, dass es eben nicht nur «einfach da ist» - es ist das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung, globaler Zusammenarbeit und technischer Innovationen. Wer weiss, vielleicht entwickeln sich die Dinge so weit, dass wir uns in 30 Jahren die Frage stellen müssen «Woher kommt eigentlich das Metaverse?».

Über die Autorin

Emilia Sommerau ist Leiterin Marketing bei Föllmi ICT AG und bringt über acht Jahre Erfahrung im Marketing mit. Mit ihrem Hintergrund in Kommunikationswissenschaften und Data Analysis sammelte sie vielfältige Erfahrungen in der Welt internationaler Brands, bis sie im April 2025 den Weg zur Föllmi gefunden hat.

Nach Feierabend ist sie entweder mit dem Buch auf der Couch, mit dem Controller in der Hand oder mit ihrem Partner auf der Laufstrecke unterwegs.

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